Lecithin: Schmiere für die Nerven

Lecithin
Lecithin (Quelle: flickr.com – ¡Fgz!’s)

Nicht umsonst heißt es: Schokolade beruhigt die Nerven. Gemeint ist das darin enthaltene Lecithin, Hauptbestandteil der Zellmembranen im Gehirn. Über Lecithin.

Geistig fit

Lecithin ist griechisch und bedeutet Eigelb. Denn daraus wurde Lecithin im Jahre 1846 zum ersten Mal isoliert. Heute weiß man, dass Lecithin auch in Pflanzen und allen tierischen Organismen vorkommt. Im Nervengewebe ist Lecithin ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran. Lecithin wirkt an wichtigen Stoffwechsel- und Stoffaustauschvorgängen mit und ist an der Regulation der Durchlässigkeit der Zellwände für bestimmte Stoffe beteiligt. Und als Vorstufe des Neurotransmitters Acetylcholin unterstützt Lecithin auch das Kurzzeitgedächtnis. Insbesondere das Gehirn hat einen hohen Lecithingehalt.

Lecithin ist ambiphil

Lecithin gehört zur Gruppe der Phospholipide. Das sind phosphorhaltige ambiphile fettähnliche Stoffe, die zugleich Wasser anziehende und abstoßende Eigenschaften in sich vereinen. Als Hauptbestandteil von Zellmembranen sind Phospholipide wichtig für Gehirn und Nervengewebe, aber auch in Herz, Leber und Knochenmark vorhanden. So sorgt das Lecithin in der Galle beispielsweise dafür, dass das Nahrungsfett in eine Emulsion übergeht und vom Körper aufgenommen werden kann.

Lecithin als Nahrungsergänzungsmittel

Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln werben damit, dass Lecithin zur Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beiträgt. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung aber nicht. Lecithin ist jedenfalls kein lebensnotwendiger Nahrungsbestandteil, so der Brockhaus Ernährung. Im Handel ist Lecithin in Form von Kapseln oder Granulat erhältlich. Doch wer sich ausgewogen ernährt, kann den körpereigenen Lecithinbedarf auch mit der Nahrung abdecken. Besonders reich an Lecithin sind Eigelb, diverse essbare Pflanzenwurzeln wie Mohrrüben, Knollensellerie sowie Pflanzenöle, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte und Innereien.

Nervennahrung Schokolade

In Mayonnaise sorgt Lecithin dafür, dass sich Fett mit Eigelb verbindet. Das Fett emulgiert durch das im Eigelb enthaltene Lecithin. Dadurch entsteht eine dicklich cremige Masse. Lecithin ist auch Bestandteil von Schokolade. Da Lecithin die gleichmäßige Verbindung aller Bestandteile fördert, wird die Schokoladenmasse durch die Zugabe von Lecithin fließfähiger. Und nicht umsonst heißt es ja, dass Schokolade die Nerven beruhigt.

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