Bittere Medizin

Die Geschmacksknospen sind auf süß und salzig programmiert. Doch Essen muss auch bitter schmecken, wenn es gesund sein soll.

Schon Hildegard von Bingen setzte auf Bitterstoffe. Auch die Ernährungsberater der TCM oder aus dem Ayurveda wissen um deren Wirkung. Und selbst die Natur bestätigt die positiven Effekte. So fressen Tiere instinktiv bittere Kräuter, wenn sie erkranken. Wie ein Forscherteam im Mahale-Nationalpark im Westen Tansanias beobachtet hat, zog sich eine Schimpansin mit Durchfall von ihrer Gruppe zurück und kaute Blätter sowie Mark des Mjonso-Baumes. Normalerweise machen die Tiere einen großen Bogen um diesen Baum, weil Blätter und Rinde recht bitter sind. Doch am nächsten Tag wachte sie gesund wieder auf.

Bittertropfen – besser als Schnaps oder Espresso

Ob Wurzeln, Rinde oder Gras, es gibt die Tiere, die scheinen ganz genau zu wissen, was bei bestimmten Beschwerden hilft. Beispielsweise von Darmparasiten geplagte Menschenaffen verspeisen die Blätter der Aspilla-Pflanze. Diese Schimpansen-Medizin gehört nicht zur normalen Nahrung, da sie viel zu bitter sind. Doch kranken Tiere pflücken gezielt die stacheligen Blätter und schlucken sie unzerkaut herunter. Die parasitischen Würmer im Darm bleiben in den Haaren der Blätter hängen und werden ausgeschieden. Und eine Lemuren-Art in Madagaska frisst vor der Geburt größere Mengen bitterer Pflanzenblätter, die besonders viel Tannin enthalten. Tiermediziner setzen die Medizin ein, um Fehlgeburten vorzubeugen.

Auch Menschen profitieren von Bitterstoffen. Rund um den Globus gilt bittere Medizin als Universalheilmittel zum Gesundbleiben. Beispielsweise Bittertee entfaltet seine Wirkung bereits auf der Zunge. Allerdings sind die Geschmacksknospen der meisten Menschen inzwischen vor allem auf süß und salzig programmiert. Aromen und Zusatzstoffe sollen den bitteren Geschmack in der Nahrung verdecken. Zu unrecht, denn Bitterstoffe sind gesund.

Bitterstoffe stärken das Immunsystem

Bitterstoffe fördern die Verdauung, stärken das Immunsystem und helfen sogar beim Abnehmen. Sobald die Bitterstoff-Rezeptoren auf der Zunge angesprochen werden, beginnen die Verdauungssäfte zu fließen. Magensaft, Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensekret spalten die Nahrung in ihre verwertbaren Bestandteile auf. Mehr noch: Bitterstoffe fördern die Peristaltik im Darm. Dadurch scheidet die Schleimhaut des Darm vermehrt Stoffwechsel-Schlacken aus.

Geht es dem Verdauungssystem gut, profitieren auch die Abwehrkräfte. Denn mehr als 80 Prozent des Immunsystems befinden sich in der Darmschleimhaut. Zugleich trainieren Bitterstoffe die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Durch den bitteren Geschmack ziehen sich die Schleimhäute erst zusammen und dehnen sich wieder aus. Krankheitserreger, Gifte und Schlacke werden dadurch rascher wieder ausgeschieden.

Bitterstoffe helfen beim Abnehmen

Mehr noch: Der Körper nimmt den bitteren Geschmack als gefährlich wahr und geht auf Abwehr. Der Organismus möchte das vermeintliche Gift schnell wieder los werden. Die Körperfunktionen und auch das Immunsystem werden angekurbelt.

Auch auf dem Weg zur Wunschfigur haben sich Bitterstoffe bewährt. Denn Rucola und Artischockenherzen hemmen den Appetit auf Süßes. Das Sättigungsgefühl lässt nicht lange auf sich warten. Überdies regen Bitterstoffe die Energieverbrennung an und fördern die Fettverdauung.

Reich an Bitterstoffen gelten unter anderem Grapefruit, Kohlsprossen, Endivien, Cranberry, Artischocke, Amaranth, Löwenzahn, Radicchio, Ruccola. Bitterstoffe sind aber auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, zum Beispiels von BitterLiebe als Bitterstoff-Komplex plus natürliches Vitamin C.

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