Die entblößte Bierwampe stand in diesem Sommer der Fußball-WM hoch im Kurs. Fernab vom Magerwahn sind die hemmungslosen Bierbauch-Träger fast schon sommerlich erfrischend. Doch gesund ist die Plautze kaum. Über Bierbäuche und Sixpacks.
Hemmungslose Bierbauch-Träger
Die Hemmschwelle beleibter deutscher Männer sich zumindest partiell zu entblößen, ist offenbar wenig bis nicht vorhanden. Auf der Wiese im Park beim Grillen, im Strandcafé oder beim Public Viewing im Restaurant, überall bot sich im Sommer der gleiche Anblick: Wenn das Thermometer hochsommerlicher Temperaturen anzeigt, kommen die Rettungsringe zum Vorschein.
“Hauptsache ich fühle mich wohl”
Der Grund: Nach der Ansicht der meisten Männer erfordert es keinen Waschbrettbauch, um sich bei einer günstigen Gelegenheit das Shirt vom Leib zu reißen. Eine wissenschaftliche Studie hat das sogar bewiesen. Im Auftrag der Onlineplattform Apotheken Umschau befragte die Gesellschaft für Konsumforschung knapp 2000 Männer und Frauen ab 14 Jahren zu ihren Hemmungen, sich in Badeshorts oder Bikini am Strand zu zeigen. Acht von zehn Männern antworteten, dass sie sich von trivialen Dingen wie Übergewicht nicht den Spaß verderben lassen würden. Vielmehr hätten sie “keinerlei Hemmungen”, sich vor anderen Leuten in kurzen Hosen ohne Hemd zu zeigen. Dem Großteil der Befragten sei es sogar “völlig egal”, was andere über ihre Figur denken. “Hauptsache ich fühle mich wohl”, sagen die meisten Teilnehmer der Umfrage. Demzufolge interessieren sich auch nur zwei Drittel der Männer dafür, wie andere Menschen am Strand aussehen.
Bierbauch erhöht Osteoporosegefahr
Auch wenn Hüftgold und Bierbäuche für die Mehrheit der Menschen kein ästhetischer Störfaktor sind, so darf das gesundheitliche Risiko dennoch nicht verleugnet werden. Doch Übergewicht ist nicht gleich Übergewicht. Vor allem das Bauchfett kam inzwischen in Verruf, da es sich zwischen den inneren Organen anlagert. Wie mehrere Studien zeigten, erhöht ein Bierbauch das Risiko von Diabetes, Entzündungen und abnormalen Cholesterinwerten. Demnach geht ein großer Taillenumfang auch mit einem erhöhten Sterberisiko einher.
Vom Bierbauch zum Sixpack
Da die Fettverteilung im Körper entscheidend ist, können auch Normalgewichtige betroffen sein. Ob allein der Taillenumfang als Maß ausreicht, ist aber strittig. Daher sollte der Bauchumfang in Relation zur Körpergröße betrachtet werden. Hier kommt es auf den sogenannten Weight-to-height-Ratio an, bei dem der Taillenumfang durch die Körpergröße geteilt wird. Ein Index von 0,5 für unter 40 Jährige und 0,6 für über 50 Jährige gilt derzeit als grobe Richtlinie. Der Bauch ist perfekt, wenn das Ergebnis dadrunter liegt. Wer bei dem Test durchfällt, dem hilft laut Experten nur noch eine Kombination aus Sport und gesunder Ernährung.
Zumindest einen Vorteil hat das Bauchfett: Im Gegensatz zum Fett unter der Haut greift der Körper in Krisenzeiten ziemlich schnell darauf zurück. Die Wampe lässt sich daher leichter wegtrainieren als zum Beispiel dicke Oberschenkel. Wie man am effizientesten seine Muskeln trainiert, zeigt eine tolle Infografik zum Thema Sixpack.