Bio- und Naturkosmetika: Ein Herz für Tiere

Frau will schön sein. Aber bitte ohne Tierversuche. Gurkenmaske und Kaffee-Peeling zum selber machen.

Wer schön sein will, lässt Tiere nicht leiden

Immer mehr Konsumenten setzen auf Natur- und Bio-Kosmetika. Denn ihr Image ist tierversuchsfrei. Doch der grüne Schein trügt. Zwar sind Tierversuche für kosmetische Produkte in der EU seit 2004 verboten. Trotzdem werden Tierversuche weiterhin durchgeführt. Nämlich in Drittländern. Und im Rahmen der EU-Chemikalienrichtlinie. Denn die setzt die EU-Kosmetikrichtlinie quasi Außerkraft.

EU-Kosmetikrichtlinie

Die EU-Kosmetikrichtlinie verbietet ab 2013 den Import von Kosmetikprodukten, die in Tierversuchen getestet wurden. Wäre da nicht die EU-Chemikalienrichtlinie. Denn die legitimiert Tierversuche für einzelne kosmetische Inhaltsstoffe, die auch in anderen Bereichen verwendet werden. Das sind beispielsweise Inhaltsstoffe, die auch in Wasch- und Reinigungsmitteln vorkommen. Und solche Inhaltsstoffe dürfen offiziell in Tierversuchen getestet werden.

Die tierversuchsfreie Naturkosmetik ist ein Mythos

Naturkosmetik
Naturkosmetik (Quelle: flickr.com – mittenmank)

Dass Bio- oder Naturkosmetika absolut tierversuchsfrei sind, stimmt nicht. Klar ist, dass kosmetische Endprodukte wegen der EU-Kosmetikrichtlinie nicht an Tieren getestet werden dürfen. Doch die wenigsten Bio- oder Naturkosmetika bestehen nur aus biologischen oder natürlichen Rohstoffen. Sondern eben auch aus Konservierungsstoffen, Sonnenschutzfiltern, Emulgatoren und Tensiden. Doch solche aus der chemischen Industrie stammenden Inhaltsstoffe unterliegen der EU-Chemikalienrichtlinie. Und das bedeutet: Tierversuche. Mäusen und Ratten werden chemische Pasten auf die rasierte wunde Haut geschmiert und Kaninchen werden Chemikalien in die Augen getropft. Und damit sie sich die Flüssigkeit nicht mit den Pfötchen wegwischen, werden sie mit dem Körper in Boxen gesperrt, aus denen nur der Kopf frei rausragt.

Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt sich seine Bio- und Naturkosmetik selber her. Von Shampoo bis Fußbalsam kann man alles selber herstellen. Und das Gute daran ist das Gute darin: keine chemischen Zusätze und keine Konservierungsstoffe. Denn alle Zutaten findet man in der Küche.

Und so geht’s

Gurkenmaske: Schon ein Klassiker. Der Grund: Gurkenwasser belebt, erfrischt und strafft. Einfach eine Salatgurke raspeln und die Scheiben auf das gesamte Gesicht legen. 30 Minuten einwirken lassen und dabei entspannen.

Kaffee-Peeling: Man nehme fünf Teelöffel Kaffeepulver, wenn es geht noch dampfend-warm aus dem Kaffeefilter, ein Teelöffel Honig und ein Teelöffel Olivenöl und mische die Zutaten zusammen. Wer die Peelingmasse etwas geschmeidiger mag, kann den Honig etwas großzügiger verwenden. Die Maske auftragen und etwa 30 Minuten lang einwirken lassen. Anschließend langsam mit lauwarmem Wasser abwaschen und dabei peelen. Das feinkörnige Kaffeepulver ist als Peeling äußerst effektiv. Da Koffein belebt und die Durchblutung fördert, wird die Haut straffer und frischer.

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