Was die Fingernägel verraten

Weiße Flecken, Rillen oder Verformungen – Veränderungen der Fingernägel sind nicht immer ein kosmetisches Problem. Über Farbe, Struktur und Form erlaubt die Fingernagel-Diganose Aussagen darüber, wie es um die Gesundheit steht.

Gesunde Nägel sind fest, dabei biegsam. Geschmeidige Haut umsäumt sie. Ihre glatte Oberfläche schimmert rosig matt. Der Halbmond im unteren Nagelbereich ist hell. Die Form der Nägel variiert jedoch je nach Anlage oder Knochenbau. Hin und wieder treten an den Nägeln jedoch nach und nach oder sogar plötzlich Veränderungen auf. Gefleckte, gerillte oder verformte Nägel können dabei auf ein ernstzunehmendes Krankheitsgeschehen hinweisen. Je nach Charakteristik können sich sogar Herz-, Lungen- oder Lebererkrankungen dahinter verbergen, sagen Dermatologen. Warum manche Krankheiten die Farbe oder Form der Fingernägel verändert, ist nicht ganz klar. Ein Grund könnte sein, dass sich der Stoffwechsel oder die Durchblutung durch die Krankheit verändert.

Weiße Flecken und Streifen: Meist eine Folge fehlerhafter Maniküre, wenn die empfindlichen Nagelhäutchen zu stark zurückgeschoben werden. Die weißen Verfärbungen wachsen mit dem Nagel wieder heraus.

Brüchige, splitternde Nägel: Häufiger Wasserkontakt beim Geschirr Abwaschen oder Putzen kann die Nagelkittsubstanz schädigen. Die Nägel verlieren an Festigkeit.

Querrillen: Kleine, zum Halbmond verlaufende Rillen sind ein Zeichen dafür, dass das Nagelwachstum für eine gewisse Zeit beeinträchtigt war. Treten die Rillen an allen Fingern auf, kann das auf schwerwiegende Krankheiten wie hohes Fieber oder sogar einen Herzinfarkt hinweisen. Sichtbar werden die Rillen jedoch erst acht bis zwölf Wochen nach der Erkrankung, wenn die Störung aus der Nagelwurzel in die Mitte des Nagels gewachsen ist.

Längsrillen: Meist ein klassisches Alterszeichen, das sich bereits ab 35 Jahren bilden kann. Ein Grund kann sein, dass die Nagelwurzel unregelmäßig arbeitet. Treten Längsrillen jedoch nicht gleichmäßig dünn und in Vielzahl, sondern breit und einzeln auf, können sie ein Anzeichen für einen Nageltumor sein.

Kein Mond: Wenn die halbmondförmige Sichel an der Nagelwurzel nicht sichtbar ist, wird sie meist durch die umgebende Haut bedeckt. Es kommt aber auch vor, dass sich der Mond nicht abhebt, weil die Nägel anlagebedingt diffus weiß sind. Ein Krankheitszeichen ist das aber nicht.

Undurchsichtig weiße Nägel: Meist ein anlagenedingtes Phänomen, wenn die Nägel nicht rosig, sondern undurchsichtig weiß sind. Wenn die Nägel jedoch nach und nach undurchsichtig weiß werden, könnte das ein Zeichen für eine Lebererkrankung sein.

Blasse Nägel: Durchsichtige, blasse Nägel können unter anderem bei Rauchern oder Diabetikern ein Hinweis auf Blutarmut oder mangelnde Durchblutung sein.

Gelbe, verdickte Nägel: Nagelverdickungen sehen fast immer gelblich aus, weil das die Farbe von Horn ist. Das Phänomen kann Atemwegserkrankungen wie Bronchitis anzeigen, oft begleitet es auch Ödeme.

Bröselige Partikel unter den Nägeln: Wenn es so aussieht, als wenn sich der Nagel auf seiner Unterseite auflöst, könnte das ein Hinweis auf eine Nagelpilzerkrankung sein. Diese Erscheinung nimmt mit fortschreitendem Alter zu.

Bräunliche oder blau-schwarze Flecken: Meist handelt es sich um einen Bluterguss unter dem Nagel, wenn man zum Beispiel mit dem Hammer aus Versehen den Daumen getroffen hat. Im Gegensatz ist ein brauner Streifen, der vom Nagelwall bis zum freien Nagelrand verläuft, ein Zeichen für Pigmentzellvermehrung in der Nagelwurzel. Dabei kann es sich um ein Muttermal, aber auch um ein Melanom (Krebs) handeln.

Aufgewölbte Nägel: Auch Uhrglasnägel genannt, treten meist bei einer chronischen Sauerstoffunterversorgung des Körpers auf.

Wer sich seine Nägel genau ansieht, kann also viel über seine Gesundheit erfahren. Zum Hautarzt sollte man immer dann gehen, wenn Nagelveränderungen neu oder plötzlich auftreten. Doch nicht jedes Phänomen deutet auf ein Krankheitsgeschehen hin. Die richtige Pflege kann bei solchen kosmtischen Problemen wie brüchigen Nägeln Abhilfe schaffen.

Maniküre wie vom Profi

Einen besonders feinen Schliff bekommen die Nägel mit einer sogegannten Glasfeile. Diese verhindert, dass sich die Nagelränder aufspalten. Ideal sind auch Mineral- oder Sandfeilen. Die klassische Metallfeile ist eher ungeeignet, da die Nägel damit brechen können. Die Polierfeile sollte aber nur sparsam verwendet werden. Die oberste Schicht der Nagelplatte ist am härtesten. Fehlt sie, so wird der Nagel weich. Qualitative Maniküre Sets beinhalten neben manuellen Instrumenten wie Scheren, Knipser und Feilen auch ein elektrisches Handstück mit mehreren Aufsätzen. Nach einem Handbad im warmen Seifenwasser lassen sich damit auch verhornte Stellen wieder freirubbeln.

Wichtig: Nägel mögen keine Nässe, schon gar nicht in Kombination mit Putz- oder Spülmitteln. Die aus Keratin aufgebauten Hautanhangsgebilde verlieren dadurch ihre Elastizität und werden spröde. Eine Bad im warmen Olivenöl kann die Fingerkuppen regenerieren.

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