Jeder braucht eine, soviel ist klar. Hierzulande ist eine Krankenversicherung Pflicht. Doch welche die richtige ist, muss jeder Patient selber entscheiden. Die Tarife der privaten Krankenversicherung sind oft teurer als es scheint. Auf lange Sicht steigen die Beträge deutlich an. Worauf es bei der Wahl der Versicherung ankommt.
Der Gang zum Mediziner lässt sich ja nicht immer vermeiden. Doch einen guten Arzt finden ist nicht immer leicht. Ob ein Doktor der Richtige ist, hängt ja inzwischen von der Versicherung des Patienten ab. Immer mehr Menschen wechseln von der gesetzlichen Krankenversicherung in die Private. Denn in Deutschland gibt es mittlerweile neben den niedergelassen Ärzten auch zunehmend privatärztliche Praxen. Viele geben ihre Kassenzulassung sogar freiwillig ab, weil Privatpatienten lukrativer sind. Weiterer Vorteil: Leere Wartezimmer, mehr Zeit für individuelle Betreuung.
Achtung: Entscheidung fürs Leben
Beamte und Selbständige dürfen ohne weiteres in die Private wechseln. Arbeitnehmer nur, wenn ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Was einige nicht wissen: Die Wahl der Versicherung ist oft eine Entscheidung fürs Leben. Denn zurück in die Gesetzliche können Versicherte meistens nur, wenn sie als Arbeitnehmer mit ihrem Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze liegen. Doch Achtung: Ab einem Alter von 55 Jahren ist der Weg zurück in die gesetzliche Versicherung meist nicht mehr möglich.
Private Krankenversicherung?
Wer privat krankenversichert ist, hat ein paar Vorteile: Versicherte haben Anspruch auf die vertraglich vereinbarten Leistungen. Je nach Tarif zahlen die Versicherungen mehr Honorar an Ärzte, übernehmen rezeptfreie Medikamente sowie Behandlungen durch Heilpraktiker und die Kosten für den Chefarzt. Zwar sind die Beiträge für junge Gutverdiener oft niedriger als in der Gesetzlichen, können aber über die Jahre kräftig steigen. Und unabhängig davon, wie viel der Versicherte später im Leben verdient, er muss sie ohne Rücksicht auf sein Einkommen bezahlen.
Oder Kasse?
Die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung richten sich nach dem Einkommen. Wer wenig verdient, zahlt auch wenig. Vorteil: Nicht berufstätige Ehepartner und Kinder sind kostenlos mitversichert. Im Vergleich mit der privaten entfällt die Sorge um die Beiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Nachteil: Die Leistungen sind unsicher und können jederzeit gekürzt werden. So wurde seitens der Politik in den vergangenen Jahren die Praxisgebühr eingeführt und wieder aufgehoben, der Zuschuss für Zahnersatz gekürzt und die Erstattung für Brillen und rezeptfreie Medikamente gestrichen.
Für wen sich die Private lohnt
Für Beamte ist die Private meistens die richtige Wahl. Der Dienstherr zahlt für seine Staatsdiener eine Beihilfe anstelle des Arbeitgeberzuschusses. Nur für den verbleibenden Teil der Kosten braucht ein Beamter eine private Versicherung, die dann sehr günstig ist. Beamte, die sich für die Gesetzliche entscheiden, zahlen dort hingegen den vollen Beitrag. Im Vergleich dazu erhalten Arbeitnehmer und Selbstständige normalerweise keine Beihilfe. Deren Einkommen ist auch nicht für alle Zeit sicher. Nachteil: Die Private birgt für sie immer ein finanzielles Risiko. Aus dem Grund ist für diese Berufsgruppe die gesetzliche Versicherung meistens die bessere Wahl.